Das Tempelhofer Feld ist ein Ort des Sports. Fahrradfahrer, Jogger oder Inlineskater sind sowieso immer da. Aber auch Anhänger ausgefallener Ertüchtigungen haben auf der riesigen Freifläche ihren Spaß. Zum Beispiel Spikeballer …
Fast jeden Abend um 18 Uhr beginnt die Show. Sie ist umsonst und draußen, sie folgt keinem Spielplan, es gibt keine Regeln: Wer Lust hat, macht spontan mit, wer nicht will oder kann, guckt einfach nur zu. Die Show findet auf dem Tempelhofer Feld statt, auf der Neuköllner Seite. Auf dem glatten Asphalt treffen sich bei gutem Wetter die coolen Jungs und Mädels und zeigen, was sie drauf haben: Sie machen Handstand auf dem Elektro-Einrad, drehen Pirouetten auf ihrem Board, düsen mit dem Kite-Segel in der Hand und einem Brett unter den Füßen mit bis zu 70 Sachen über die Bahn.
Das Tempelhofer Feld, der ehemalige Flughafen, der den etwas älteren Semestern noch als solcher bekannt ist, hat sich zum Sport-Ort entwickelt. Natürlich ist auch Chillen angesagt. Die Biergärten am Columbiadamm laden dazu ein, ebenso die Hippie-Gärten im Osten, ferner die diversen Grillflächen – und mancher legt sich gar mitten auf die (frühere) Start-oder Landebahn, und schaut in den Himmel hinein, der kaum anderswo in der Stadt so endlos erscheint.
Das Tempelhofer Feld, der ehemalige Flughafen, der den etwas älteren Semestern noch als solcher bekannt ist, hat sich zum Sport-Ort entwickelt. Natürlich ist auch Chillen angesagt. Die Biergärten am Columbiadamm laden dazu ein, ebenso die Hippie-Gärten im Osten, ferner die diversen Grillflächen – und mancher legt sich gar mitten auf die (frühere) Start-oder Landebahn, und schaut in den Himmel hinein, der kaum anderswo in der Stadt so endlos erscheint.
Und doch, das wird einem beim Herumradeln übers Feld klar, ist dieser weite Grund DIE Heimat für Aktive. Auch in anderen Parks spielen die Leute Frisbee oder joggen. Aber hier steht der Sport mehr als sonstwo im Vordergrund. Es gibt kaum eine Freizeitsportart, die auf dem Feld nicht ausgeübt würde: Die Leute spielen Basketball, Softball, Beachvolleyball oder Tischtennis, sie joggen, radeln, rollen mit Inlineskates über das Feld. Hier und da hängt zwischen zwei Bäumen eine Slackline, auf der das Balancieren geübt wird. Fußball wird sowieso und überall gespielt, außerdem mehr und mehr das hierzulande noch nicht so weit verbreitete Geschicklichkeitsspiel Kubb, bei dem es darum geht, Holzklötze umzuwerfen. Noch viel abenteuerlicher mutet dem Laien Jugger an. Mit sogenannten Pompfen gehen die Teilnehmer aufeinander los, jagen einem Ball hinterher, der einem Hundeschädel gleicht. Der Verein Jugger betreibt hier das erste offizielle Juggerfeld als Treffpunkt, Trainings- und Wettkampfstätte. Interessierte können sich melden.
Fitnesslevel: egal!
Viele Sportler machen ihr eigenes Ding, andere organisieren sich, schließen sich Vereinen oder Events an. Zum Beispiel jeden zweiten Samstag, wenn „Berlintrainiertdraussen“ mehr oder weniger Begabte zum Auspowern versammelt. Das „Bootcamp“ der Krankenkasse AOK heißt jeden willkommen – Fitnesslevel: egal!
Fitnesslevel: egal!
Viele Sportler machen ihr eigenes Ding, andere organisieren sich, schließen sich Vereinen oder Events an. Zum Beispiel jeden zweiten Samstag, wenn „Berlintrainiertdraussen“ mehr oder weniger Begabte zum Auspowern versammelt. Das „Bootcamp“ der Krankenkasse AOK heißt jeden willkommen – Fitnesslevel: egal!
„Mit den 3-Rollen- Inlinern ist man schneller als mit den herkömmlichen.“
Werner Lorenz (64),
Inliner-Fan
Inliner-Fan
Es gibt so viele Möglichkeiten, den Puls in Wallung zu bringen. Selbst an der Station Nähe des Eingangs am Tempelhofer Damm. Dort werden Elektrogeräte aller Art vermietet. Am Start sind E-Roller, Segways, elektrische Trikes, One-Wheel-Skateboards, Hoverboards, Einräder und mehr. Während man in Gedanken noch der Frage nachhängt, ob das eigentlich auch Sport ist, wenn man einen Elektroantrieb zu Hilfe nimmt, wird man beim Testen sehr schnell eines Besseren belehrt: Es ist nicht leicht, auf einem E-Einrad das Gleichgewicht zu halten, geschweige denn, loszufahren. Das sieht bei den Jungs von der Verleihstation nur so aus. Aber die machen das ja auch schon ein bisschen länger.
Und Übung macht den Meister. Das weiß jedes Kind. Das eigene, das immer besser auf der Slackline vorankommt, je öfter die Mutter sie aufspannt. Und das wissen die drei Männer, die an diesem Nachmittag auf der wildromantischen, mit Blumen übersäten Wiese, dem Areal für Windsportler aller Art, trainieren. Einer der Gleitschirmflieger ist Christian. Der 49-Jährige übt den Umgang mit seinem riesigen Schirm, der sich, wenn der Wind es so will, prall und bunt von Weitem am Firmament abzeichnet. Demnächst will Christian sich im österreichischen Kössen vom Berg herabstürzen und über die Landschaft segeln. Auf dem Feld trainiert er etwa einmal im Monat das Verhalten des Schirms, sein eigenes Können. Fliegen kann er hier nicht. Dazu bräuchte es einen mindestens 100 Meter hohen Berg als Absprungrampe, sagt er. „Den gibt es in Tempelhof nicht. War ja mal angedacht, wurde aber nicht realisiert.“ So bleibt den Paraglidern nur, hier ihr Equipment und ihr Geschick zu testen – für den Ernstfall in den Bergen. Schön aussehen tut es trotzdem, wenn ein großer, bunter Schirm sich breit aufspannt. Spaß macht es sowieso, sagt Christian, „außerdem strengt man sich auch bei der Trockenübung ganz schön an“. Sich auspowern, ins Schwitzen kommen, etwas für die Gesundheit und den Muskelaufbau tun – das sind die Ansprüche der Sportler auf dem Feld.
Und Übung macht den Meister. Das weiß jedes Kind. Das eigene, das immer besser auf der Slackline vorankommt, je öfter die Mutter sie aufspannt. Und das wissen die drei Männer, die an diesem Nachmittag auf der wildromantischen, mit Blumen übersäten Wiese, dem Areal für Windsportler aller Art, trainieren. Einer der Gleitschirmflieger ist Christian. Der 49-Jährige übt den Umgang mit seinem riesigen Schirm, der sich, wenn der Wind es so will, prall und bunt von Weitem am Firmament abzeichnet. Demnächst will Christian sich im österreichischen Kössen vom Berg herabstürzen und über die Landschaft segeln. Auf dem Feld trainiert er etwa einmal im Monat das Verhalten des Schirms, sein eigenes Können. Fliegen kann er hier nicht. Dazu bräuchte es einen mindestens 100 Meter hohen Berg als Absprungrampe, sagt er. „Den gibt es in Tempelhof nicht. War ja mal angedacht, wurde aber nicht realisiert.“ So bleibt den Paraglidern nur, hier ihr Equipment und ihr Geschick zu testen – für den Ernstfall in den Bergen. Schön aussehen tut es trotzdem, wenn ein großer, bunter Schirm sich breit aufspannt. Spaß macht es sowieso, sagt Christian, „außerdem strengt man sich auch bei der Trockenübung ganz schön an“. Sich auspowern, ins Schwitzen kommen, etwas für die Gesundheit und den Muskelaufbau tun – das sind die Ansprüche der Sportler auf dem Feld.
Manche lieben auch den Geschwindigkeitsrausch. Werner Lorenz zum Beispiel, der so flink auf seinen Inlinern daherkommt, dass man ihn kaum zu stoppen bekommt. Werner hat schließlich diese modernen Teile mit nur drei, dafür größeren Rollen an den Füßen. „Damit ist man schneller als mit den herkömmlichen Inlinern“, sagt der 64-Jährige. Zudem hält er noch einen Stab mit beiden Händen hinter seinen Rücken. „Das fördert das Gleichgewicht“, erklärt er – und somit das noch schnellere gleiten. Werner wohnt nur zwei Kilometer vom Park entfernt, deshalb kommt er mehrmals die Woche. Aber nicht immer fährt der Berliner auf insgesamt sechs Rollen seine circa 25 Kilometer auf und ab und rundherum. Manchmal joggt er, manchmal schnappt er sich sein Rennrad – immer im höchsten Gang fährt er es, damit das Training besonders effizient ist. Sein Körper dankt es ihm. Der kann locker mithalten mit dem eines 30-Jährigen.
Minigolf auf dem Kunst-Parcour
Die beiden Schwestern Charlotte und Momo sind um die 30. Sie lassen es allerdings, vielleicht genau deshalb, etwas ruhiger angehen. Die beiden Frauen aus Paris, die eine lebt seit Kurzem in Berlin, die andere ist auf Besuch, spielen am nördlichen Rand des Feldes Minigolf. Minigolf hat ja nicht gerade das beste Image, es gilt als spießig und piefig und nicht wirklich als Sport. Das ist natürlich Unsinn. Sport ist es definitiv, es gibt sogar Weltmeisterschaften in dieser Disziplin. Und spießig ist Minigolfen auch nicht, schon gar nicht auf diesem Parcours, dem Kunstprojekt „nuture Mini ART Golf“. Jede der 18 Bahnen wurde von einem anderen Künstler gestaltet, alle thematisieren ökologische Zukunftsfragen. Charlotte und Momo gefällt das, auch die elektronische Musik im Hintergrund. Sie sind das erste Mal hier, wollen aber unbedingt wiederkommen. Weil die Anlage „tausend mal besser“ ist als alle anderen, die sie kennen. Es ist noch früh am Nachmittag, zu früh, um sich auf die Neuköllner Seite zu begeben und den Boardern zuzusehen, mit den coolen Leuten abzuhängen.
Minigolf auf dem Kunst-Parcour
Die beiden Schwestern Charlotte und Momo sind um die 30. Sie lassen es allerdings, vielleicht genau deshalb, etwas ruhiger angehen. Die beiden Frauen aus Paris, die eine lebt seit Kurzem in Berlin, die andere ist auf Besuch, spielen am nördlichen Rand des Feldes Minigolf. Minigolf hat ja nicht gerade das beste Image, es gilt als spießig und piefig und nicht wirklich als Sport. Das ist natürlich Unsinn. Sport ist es definitiv, es gibt sogar Weltmeisterschaften in dieser Disziplin. Und spießig ist Minigolfen auch nicht, schon gar nicht auf diesem Parcours, dem Kunstprojekt „nuture Mini ART Golf“. Jede der 18 Bahnen wurde von einem anderen Künstler gestaltet, alle thematisieren ökologische Zukunftsfragen. Charlotte und Momo gefällt das, auch die elektronische Musik im Hintergrund. Sie sind das erste Mal hier, wollen aber unbedingt wiederkommen. Weil die Anlage „tausend mal besser“ ist als alle anderen, die sie kennen. Es ist noch früh am Nachmittag, zu früh, um sich auf die Neuköllner Seite zu begeben und den Boardern zuzusehen, mit den coolen Leuten abzuhängen.
Kulinarisches kommt nicht zu kurz
Wer Sport treibt, braucht Energie. Zum Glück gibt es auf dem Tempelhofer Feld genügend zu essen und zu trinken. Bis zur nächsten Station ist es nie wirklich weit: An den Endpunkten der ehemaligen Runways offerieren Coffe-Bikes Kaffee in allen Variationen. Am südlichen Eingang an der Oderstraße werden Picknickkörbe angeboten. Sie werden individuell nach Geschmack zusammengestellt, gerne auch vegetarisch oder vegan. Snacks, Eis und Getränke gibt es außerdem neben den Informationen in den Infoboxen an allen drei Haupteingängen (Tempelhofer Damm, Columbiadamm und Oderstraße). Ein Wagen am Tempelhofer Damm offeriert zudem Pommes und Bratwurst. Das breiteste Angebot an Speisen und Getränken aber gibt es Nähe des Eingangs am Columbiadamm: Die beiden Biergärten Luftgarten und Tempelburger bieten Burger, Salat und vieles mehr an.
Also radelt man gemütlich Richtung Hippie-Garten. Und stößt auf vier junge Menschen, die sich um ein kleines Trampolin herum gruppieren. Jano, 27, will sich nicht lange ablenken lassen. Doch kurz erklärt der Politikwissenschaftler, dass es sich bei dem Spiel um Spikeball handelt. Die Sportart ähnelt Volleyball, nur dass der Ball nicht über ein Netz geschlagen wird, sondern über das Trampolin. Die vier wohnen in der Nähe, sie kommen „so oft es geht“ zum Feld. Sie freuen sich, dass es mitten in der Stadt eine so große Freifläche gibt. „Man braucht eben viel Platz für Spikeball“, sagt Jano.
Das sehen Daniel, 36, und sein Sohn Eric, 14, genauso. Nur dass sie nicht die Wiese brauchen, sondern den glatten Asphalt. Mehrmals die Woche kommen sie, klemmen sich ihre Boards unter die Füße und greifen ihre Segel mit den Händen. So düsen sie von Ost nach West und von West nach Ost – wenn nicht gerade Flaute herrscht, wie im Moment. Dann machen sie eben auf halber Strecke ein Päuschen.
Das sehen Daniel, 36, und sein Sohn Eric, 14, genauso. Nur dass sie nicht die Wiese brauchen, sondern den glatten Asphalt. Mehrmals die Woche kommen sie, klemmen sich ihre Boards unter die Füße und greifen ihre Segel mit den Händen. So düsen sie von Ost nach West und von West nach Ost – wenn nicht gerade Flaute herrscht, wie im Moment. Dann machen sie eben auf halber Strecke ein Päuschen.
Sabine Hölper
Veranstaltungen
Termine auf dem Tempelhofer Feld
gruen-berlin.de/service/veranstaltungskalender
Termine auf dem Tempelhofer Feld
gruen-berlin.de/service/veranstaltungskalender
Große Freiheit auf 300 Hektar
Einst Ackerfläche, dann Flughafen – heute ist das Tempelhofer Feld eine der weltweit größten innerstädtischen Freiflächen
Auf dem Tempelhofer Feld scheinen Himmel, Weite und Freiheit grenzenlos zu sein: Seit der Öffnung des Feldes im Jahr 2010 für alle ist Berlin um eine weitere Besonderheit reicher – eine der größten innerstädtischen Freiflächen der Welt. Wo früher Flugzeuge von Berlin in alle Welt starteten, gibt es nun über 300 Hektar grünen Freiraum zum Skaten, Schlendern, Gärtnern, Picknicken, Vogelbeobachten, Kite-Surfen und vielem mehr. Die Freiheit des Ortes inspiriert: Das beweisen 18 Projekte, die mit künstlerischen, gärtnerischen und sozialen Ideen für eine Nutzung erfolgreich experimentieren und ein breites Spektrum an Angeboten geschaffen haben. Die Mitwirkung der Bürger ist auch weiterhin gefragt, denn 2014 hatte sich Berlins Bevölkerung bei einem Volksentscheid gegen die Randbebauung des Tempelhofer Feldes und für eine weitgehende Erhaltung des jetzigen Zustands ausgesprochen. Die Ziele und Inhalte einer behutsamen Entwicklung werden in einem breit angelegten Partizipationsprozess gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeitet.
Die ersten Nutzungen des Areals nach der Landwirtschaft erfolgten durch das Militär. Das Tempelhofer Feld war ein militärisches Übungsgelände und der Paradeplatz der Berliner Garnison. Insofern ist das Gebiet bis ins Jahr 2008 eng verbunden mit der deutschen Militär- und Luftfahrtgeschichte. Das zwischen den Orten Schöneberg und Tempelhof gelegene Feld wurde bis zum 18. Jahrhundert von Schöneberger Bauern als Ackerfläche genutzt. Die Geschichte des Flughafens begann 1922, als auf Kosten der Firmen Junkers und Aero Lloyd am Nordrand des Tempelhofer Felds ein Stück Land planiert wurde. Sie endete 2008 mit der Schließung und den letzten offiziellen Starts. Die letzten Maschinen auf den Start- und Landebahnen waren eine Tante JU (Ju 52) und ein Rosinenbomber (DC-3), die zu den Klängen von „Time to say goodbye“ mit dem Ziel Flughafen Schönefeld abhoben. Tausende Berliner verfolgten die Szene um 23.55 Uhr am 30. Oktober 2008 nahe den beiden Startbahnen.
Der Park wurde dann am 8. Mai 2010 eröffnet, am ersten Wochenende besucht von mehr als 200.000 Menschen. Im September 2011 gründete sich im östlich an die Parkfläche angrenzenden Schillerkiez eine Bürgerinitiative mit dem Ziel, die Nachnutzungspläne des Senats durch ein Volksbegehren zu kippen und eine Bebauung des Geländes zu verhindern. Nach Vorstellung der Initiative sollte die Freifläche der Öffentlichkeit vollständig erhalten bleiben. Es kam zu Unterschriftensammlungen, die zum Volksentscheid führten, der am 25. Mai 2014 mit deutlicher Mehrheit im Sinne der Initiative erfolgreich war.
Mit dem Zustrom von Flüchtlingen nach Berlin erfolgte vor wenigen Jahren die temporäre Bebauung des Tempelhofer Feldes mit Unterkünften für die Migranten. Im Jahr 2018 lebten die Pläne für eine moderate Randbebauung mit Wohnhäusern wieder auf. Teile der Politik sehen darin die Chance, in Zentrumsnähe etwas gegen die wachsende Wohnungsnot in der Stadt zu tun.
Die ersten Nutzungen des Areals nach der Landwirtschaft erfolgten durch das Militär. Das Tempelhofer Feld war ein militärisches Übungsgelände und der Paradeplatz der Berliner Garnison. Insofern ist das Gebiet bis ins Jahr 2008 eng verbunden mit der deutschen Militär- und Luftfahrtgeschichte. Das zwischen den Orten Schöneberg und Tempelhof gelegene Feld wurde bis zum 18. Jahrhundert von Schöneberger Bauern als Ackerfläche genutzt. Die Geschichte des Flughafens begann 1922, als auf Kosten der Firmen Junkers und Aero Lloyd am Nordrand des Tempelhofer Felds ein Stück Land planiert wurde. Sie endete 2008 mit der Schließung und den letzten offiziellen Starts. Die letzten Maschinen auf den Start- und Landebahnen waren eine Tante JU (Ju 52) und ein Rosinenbomber (DC-3), die zu den Klängen von „Time to say goodbye“ mit dem Ziel Flughafen Schönefeld abhoben. Tausende Berliner verfolgten die Szene um 23.55 Uhr am 30. Oktober 2008 nahe den beiden Startbahnen.
Der Park wurde dann am 8. Mai 2010 eröffnet, am ersten Wochenende besucht von mehr als 200.000 Menschen. Im September 2011 gründete sich im östlich an die Parkfläche angrenzenden Schillerkiez eine Bürgerinitiative mit dem Ziel, die Nachnutzungspläne des Senats durch ein Volksbegehren zu kippen und eine Bebauung des Geländes zu verhindern. Nach Vorstellung der Initiative sollte die Freifläche der Öffentlichkeit vollständig erhalten bleiben. Es kam zu Unterschriftensammlungen, die zum Volksentscheid führten, der am 25. Mai 2014 mit deutlicher Mehrheit im Sinne der Initiative erfolgreich war.
Mit dem Zustrom von Flüchtlingen nach Berlin erfolgte vor wenigen Jahren die temporäre Bebauung des Tempelhofer Feldes mit Unterkünften für die Migranten. Im Jahr 2018 lebten die Pläne für eine moderate Randbebauung mit Wohnhäusern wieder auf. Teile der Politik sehen darin die Chance, in Zentrumsnähe etwas gegen die wachsende Wohnungsnot in der Stadt zu tun.
Mehr Infos
Spannende Fakten zum Tempelhofer Feld
gruen-berlin.de
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gruen-berlin.de
Tierische Pfleger
Seit August weiden 25 Skuddenschafe im Rahmen eines Pilotprojektes auf dem Tempelhofer Feld
Das zunächst auf fünf Jahre angelegte Pilotprojekt wird in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und der Feldkoordination von der Fachabteilung „Beweidungsmanagement“ der Grün Berlin GmbH gesteuert und durchgeführt. Die Beweidung wird wissenschaftlich begleitet und kontinuierlich analysiert und evaluiert.
Landschaftspflege mit Schafen
Zunächst werden 25 Skudden auf dem bereits fest eingezäunten, circa 23 Hektar großen Vogelschutzbereich im Südosten des Tempelhofer Feldes weiden. Der bestehende Maschendrahtzaun um den Vogelschutzbereich dient als feste äußere Einzäunung. Im Inneren wird ergänzend ein mobiler Stromzaun installiert. Bei einem extensiven Umtriebweidesystem erfolgt ein Flächenwechsel nach mehreren Wochen, so dass den Tieren immer wieder neues Futter angeboten wird. Dazu wird die gesamte Weidefläche in mehrere Koppeln unterteilt.
Im Pilotjahr wird mit dem Auftrieb der Tiere nach der Brutzeit der geschützten Feldlerche begonnen. Im Winter verlassen die Schafe wieder das Tempelhofer Feld und kehren in ihr ursprüngliches Zuhause im Britzer Garten und im Arche-Park am Kienberg (Kienbergpark und Gärten der Welt) zurück. Im Frühjahr 2020 – vor Beginn der Brutzeit der Feldlerchen – werden die Schafe wieder auf das Tempelhofer Feld gebracht.
Skudden stellen die kleinste deutsche Schafrasse dar und stammen ursprünglich aus Ostpreußen und dem Baltikum. Die Rasse stand nach dem Zweiten Weltkrieg vor dem Aussterben und konnte in Deutschland nur durch einen kleinen Zuchtstamm im Tierpark Hellabrunn (München) erhalten werden. Es gibt weiße, braune und schwarze Farbschläge. Nur die Böcke sind behornt, bei den weiblichen Schafen kommen vereinzelt kleine Hornstummel vor. Die Skudden sind zäh, robust, anspruchslos und sehr gute Futterverwerter, weswegen sie für die ganzjährige Weidehaltung und Landschaftspflege bestens geeignet sind.
Interessierte können sich mit Fragen zur Beweidung oder naturschutzfachlichen Aspekten an die Mitarbeiter von Grün Berlin und Fachkräfte im Rahmen von Infogesprächen wenden.
Landschaftspflege mit Schafen
Zunächst werden 25 Skudden auf dem bereits fest eingezäunten, circa 23 Hektar großen Vogelschutzbereich im Südosten des Tempelhofer Feldes weiden. Der bestehende Maschendrahtzaun um den Vogelschutzbereich dient als feste äußere Einzäunung. Im Inneren wird ergänzend ein mobiler Stromzaun installiert. Bei einem extensiven Umtriebweidesystem erfolgt ein Flächenwechsel nach mehreren Wochen, so dass den Tieren immer wieder neues Futter angeboten wird. Dazu wird die gesamte Weidefläche in mehrere Koppeln unterteilt.
Im Pilotjahr wird mit dem Auftrieb der Tiere nach der Brutzeit der geschützten Feldlerche begonnen. Im Winter verlassen die Schafe wieder das Tempelhofer Feld und kehren in ihr ursprüngliches Zuhause im Britzer Garten und im Arche-Park am Kienberg (Kienbergpark und Gärten der Welt) zurück. Im Frühjahr 2020 – vor Beginn der Brutzeit der Feldlerchen – werden die Schafe wieder auf das Tempelhofer Feld gebracht.
Skudden stellen die kleinste deutsche Schafrasse dar und stammen ursprünglich aus Ostpreußen und dem Baltikum. Die Rasse stand nach dem Zweiten Weltkrieg vor dem Aussterben und konnte in Deutschland nur durch einen kleinen Zuchtstamm im Tierpark Hellabrunn (München) erhalten werden. Es gibt weiße, braune und schwarze Farbschläge. Nur die Böcke sind behornt, bei den weiblichen Schafen kommen vereinzelt kleine Hornstummel vor. Die Skudden sind zäh, robust, anspruchslos und sehr gute Futterverwerter, weswegen sie für die ganzjährige Weidehaltung und Landschaftspflege bestens geeignet sind.
Interessierte können sich mit Fragen zur Beweidung oder naturschutzfachlichen Aspekten an die Mitarbeiter von Grün Berlin und Fachkräfte im Rahmen von Infogesprächen wenden.
Gespräche mit Experten
Termine auf dem Tempelhofer Feld sind:
13. und 27. September, jeweils um 16.30 Uhr
Termine auf dem Tempelhofer Feld sind:
13. und 27. September, jeweils um 16.30 Uhr
FOTOS Max Coxon / Udo Meinel / Sabine Hölper / imago / Reuters